„Staufer-Kurier“ Beitrag Volker Escher

Am 10.09.2020 erschien folgender Beitrag im „Staufer-Kurier“, dem Amtsblatt der Stadt Waiblingen, unter der Rubrik „Stadträte haben
das Wort“,

In der letzten Gemeinderatssitzung im Juli drehte sich vieles um Straßen und Flächenverbrauch. Auf der einen Seite wurde uns die Tunnellösung des Nordostrings vorgestellt und auf der anderen Seite der Gewerbeflächen-Suchlauf. Die Industrieunternehmen schlagen vor, den Nordostring zu untertunneln, damit wertvolle Flächen nicht versiegelt werden und in der gleichen Stunde geben die Stadt Waiblingen und der Gemeinderat grünes Licht über 30 ha wertvolles Ackerland genauer zu untersuchen, ob man daraus Gewerbeflächen entwickeln kann. Ich bin überzeugt, dass wir in näherer Zukunft keine zusätzlichen Flächen benötigen. Viel wichtiger ist es, zu überlegen, was wir wirklich brauchen auch zum täglichen Leben. Immer weiterwachsen, damit die Wirtschaftszahlen stimmen oder ist weniger mehr? Mehr

Lebensqualität mit einem Erholungsspaziergang durch Wiesen und Feldern! Mehr Klimaschutz durch CO2-Speicherung in unseren Äckern! Mehr Grundwasserschutz durch offene Flächen, auf denen Wasser versickern kann! Saubere und kühle Luft von den Feldern, die nachts die Temperaturen in den Ortschaften und der Stadt senken! Einheimische regionale Lebensmittel ohne lange Transportwege! Oder Wirtschaftswachstum ohne Rücksicht auf Kosten der Natur.

Vor ein paar Tagen ließ ich meinen Blick über den Nachthimmel und die Gebäude Waiblingens streifen. Ich war erstaunt und erschrocken wie viele, in Zeiten des Insektenschutzes, Gebäude nachts angestrahlt werden. Beim Wasserturm ist Discobeleuchtung mit wechselnden Farben und jeder Turm sei es städtische und kirchliche werden mit Flutlicht angestrahlt. Abgesehen von den vielen Werbetafeln, die die ganze Nacht leuchten. In jeder Nacht verirren sich dort viele tausende Insekten im Scheinwerferlicht und es wird nichts mit der Nahrung und Partnersuche. Muss dies sein? Einfach mal das Licht ausschalten und den schönen Nachthimmel genießen und wieder ist ein kleiner Schritt für unsere Insekten und unsere Natur getan.

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